Fotograf engagieren oder selbst fotografieren?

Wenn Sie überlegen, ob Sie Ihre Produktbilder selbst erstellen sollten oder einen professionellen Fotografen beauftragen, stellen Sie sich zunächst diese Fragen:

  • Verfüge ich über ausreichende fotografische Kenntnisse?
  • In den Artikeln zuvor haben Sie erfahren, was ein gutes Produktbild ausmacht. Traue ich mir zu, alle Anforderungen selbst umzusetzen?
  • Verfüge ich über ein Fotostudio oder –set?
  • Je nachdem, wie groß Ihre Produkte sind und in welchem Umfeld Sie diese fotografieren möchten, benötigen Sie mehr oder weniger Platz. Habe ich ausreichend Platz zur Verfügung?
  • Ein gutes Produktbild braucht Zeit. Das Set muss eingerichtet werden, die Beleuchtung muss stimmen und auch eine gründliche Nachbearbeitung der Bilder ist notwendig. Verfüge ich über ausreichend Zeit?

Keine Sorge, wenn Sie eine der Fragen mit „Nein“ beantwortet haben! Schließlich gibt es ausgebildete Produktfotografen, die sich genau auf diese Anforderungen spezialisiert haben.

Mit einem professionellen Partner können Sie sicher sein, ohne großen zeitlichen Aufwand zuverlässig und schnell zu den von Ihnen gewünschten Produktbildern zu kommen. Sie können sich dann anderen Dingen in Ihrem Betrieb widmen.

Natürlich können professionelle Produktfotos gerade in kleineren Betrieben oder Start-Ups ein relevanter Kostenfaktor sein. Allerdings zahlen sich qualitativ hochwertige Bilder über Umsatzsteigerung, Markenbildung, hohen Wiedererkennungswert und geringere Retourenquoten schnell aus.

Ich erläutere Ihnen im Folgenden, was einen guten Fotografen ausmacht und wie sie ihn erkennen können. Die Checkliste am Ende zeigt Ihnen alles im Überblick.

Der erste Eindruck

Google findet über eine Millionen Einträge zum Thema Produktfotograf. Achten Sie nicht nur auf eine Platzierung auf

den ersten Plätzen, sondern prüfen Sie, ob die Webseite des Fotografen einen professionellen Eindruck auf Sie macht.

Wer hier mit Top-Qualität bei billigsten Preisen wirbt, sollte Ihr Misstrauen wecken. Sie sollten auf der Webseite außerdem aussagekräftige Arbeitsproben finden.

  • Sprechen Bildsprache, Arrangement und Lichtsetzung Sie an?
  • Wurden bereits ähnliche Produkte fotografiert?
  • Können Sie sich diese Bilder in Ihrem Onlineshop vorstellen?

Achten Sie außerdem darauf, ob es sich um einen ausgebildeten Fotografen oder lediglich um einen Hobbyfotografen ohne professionellen Online-Auftritt handelt. Natürlich kann man sich einiges in Eigenregie beibringen, aber Produktfotografie ist nicht umsonst ein Handwerksberuf, den man mit einer dreijährigen Ausbildung erwirbt.

Hier ist die Spezialisierung auf Produktfotografie wichtig, denn People- und Architekturfotografen haben ganz andere Schwerpunkte.

Selbstverständlich gibt es auch Fotografen, die mehrere Disziplinen beherrschen. Es liegt jedoch in der Natur der Sache, dass niemand auf allen Gebieten gleich gut bewandert ist. Deshalb sollten Sie darauf achten, einen Spezialisten auszuwählen.

Kommunikation

Ein professioneller Produktfotograf reagiert zeitnah auf Ihre Anfrage und stellt seinerseits Rückfragen, um Ihre Erwartungen und den Leistungsumfang ausloten zu können.

Ein seriöses Angebot erhalten Sie erst nach einem Vorgespräch. Hier sollte der Fotograf auf Ihre Bedürfnisse eingehen, aber auch eigene Impulse setzen. Er macht außerdem seine Arbeitsprozesse transparent und vereinbart mit Ihnen Abstimmungsschleifen.

Auftragserteilung

Das Angebot eines professionellen Produktfotografen sollte für Sie nachvollziehbar aufgebaut und gut verständlich sein. Jede Produktaufnahme hat ihre eigenen Herausforderungen.

Daher sollten Sie bei produktunabhängigen Pauschalpreisen vorsichtig sein.

Ein reflektierendes oder transparentes Produkt zu fotografieren ist zeitaufwändiger als die Aufnahme einer schmucklosen, matten Verpackung. Kleine Produkte erfordern zumeist eine aufwändige Lichtsetzung, sehr große Produkte sind schwierig zu handhaben.

Achten Sie darauf, dass folgende Aspekte vor Auftragserteilung geklärt sind, um späteren Überraschungen vorzubeugen:

  • Leistungsumfang
  • Bildlizenzen
  • Kosten für Deko
  • ggf. Kosten für die Location
  • Rückversand der Ware
  • Datentransfer
  • Archivierung

Preise können in verschiedenen Abrechnungsmodellen abgebildet werden:

Preis pro Bild

Bei diesem Modell werden die vorher genannten Aspekte zu Gesamtpreisen pro Bild zusammengefasst. Eine Ambienteaufnahme kostet folglich mehr als ein Freisteller.

Bei ähnlichen Produkten oder Produktreihen kann es sinnvoll sein, diese in einem Arbeitsgang zu fotografieren. Der Fotograf kann dann effizienter arbeiten. Das kann sich in einem Rabatt widerspiegeln.

Tipp: Achten Sie darauf, dass Sie nicht in die „Zusatzkosten-Falle“ tappen. Unprofessionelle Fotografen nennen einen attraktiven Preis, der durch zusätzliche Kosten später rasch in die Höhe schnellt. So werden z.B. für die Reinigung des Produktes, für zusätzlichen Retuscheaufwand, für Datentransfer oder Lagerung nachträglich Mehrkosten veranschlagt.

Stunden-/Tagessatz

Stunden- oder Tagessätze sind bei Peoplefotografen üblich. Bei Produktfotos sind Sie als Auftraggeber in der Regel nicht anwesend und können daher nur schwer nachvollziehen, wieviel Zeit der Fotograf benötigt.

Dieses Modell lohnt sich daher nur, wenn Sie bei einem Projekt vor Ort sind, denn dann haben Sie die Kosten und die Arbeit des Fotografen im Blick.

Mischkalkulation/Projektpreis

Hier schaut sich der Fotograf den Umfang der zu erstellenden Aufnahmen an, kalkuliert die Zeit einschließlich aller Vor- und Nachbereitungsschritte und nennt Ihnen einen Komplettpreis.

Die Vorteile für Sie: maximale Transparenz und keine überraschenden Mehrkosten. Durch geänderte Briefings oder zusätzliche Feedbackschleifen können hier noch Mehrkosten entstehen. Darauf sollte Sie der Fotograf aber vorher aufmerksam machen. Je besser Sie briefen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass solche Kosten auftreten.

Auftragsdurchführung

Ein guter Produktfotograf liefert Ihnen die Bilder selbstverständlich innerhalb der vereinbarten Frist oder informiert Sie rechtzeitig über Verzögerungen. Prüfen Sie, ob die Bilder dem Briefing und den objektiven Qualitätsmerkmalen entsprechen.

Hierzu finden Sie, auf den nachfolgenden Seiten, eine weitere Checkliste. Je nachdem, wie viele Abstimmungsschleifen vereinbart sind, geht der Fotograf auf Ihre Änderungswünsche ein und berät Sie.

Auftragsabschluss

Sie sollten beim Auftragsabschluss vereinbaren, wer für den Rückversand der Produkte verantwortlich ist. In der Regel kümmert sich der Fotograf um den Rückversand und wird Ihnen die Versandkosten entsprechend auf der Rechnung vermerken.

Nachdem Sie die Bilder freigegeben haben, erhalten Sie eine ordentliche Rechnung und die Kommunikation mit dem Fotografen ist auch danach noch freundlich und professionell.

Wenn Sie noch ausführlichere Informationen und weitere Checklisten zu diesem Thema suchen, laden Sie sich einfach mein kostenloses E-Book „Wie gute Produktbilder Sie erfolgreicher machen“ herunter.

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